Was ist die gefühlte Temperatur?

Das Wetter beeinflusst die Art und Weise, wie wir wandern, enorm. Mit der richtigen Kleidung können wir uns auf das Wetter vorbereiten: Sonne, Regen, Schnee oder auch Wind. Sie haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Temperatur, die unser Körper während der Anstrengung und beim Aufhören empfindet. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was die gefühlte Temperatur ist und wie Sie sie beim Wandern berücksichtigen sollten.

Definition der gefühlten Temperatur

Die gefühlte Temperatur ist ein Index, der zur Vorbeugung gegen große Kälte oder Hitzewellen verwendet wird. Sie berücksichtigt die gemessene Temperatur, die Windgeschwindigkeit und die Luftfeuchtigkeit der Umgebung. Der Artikel in Futura Sciences hilft, den Unterschied zwischen gefühlter Temperatur und Umgebungstemperatur (die im Schutz vor Wind, Sonne und Niederschlag gemessen wird) zu verstehen.

Der erste Hinweis auf die gefühlte Temperatur ist der Windchill-Effekt (oder Wind Chill-Effekt auf Englisch). Er entspricht dem Kälteempfinden, das der Wind bei einer bestimmten Umgebungslufttemperatur erzeugt. Vereinfacht gesagt, verbraucht der Körper Energie, um einen Film aus warmer Luft auf der Hautoberfläche zu erzeugen. Bei Wind wird dieser Film weggefegt, die Haut kommt in direkten Kontakt mit dem Wind und es entsteht ein Kältegefühl. Die gefühlte Temperatur ist also das Kältegefühl, das Sie beim Wandern haben werden, wenn es windig ist.

Ein weiterer Index, der der Windchill-Kühlung ähnelt, ist der Humidex-Faktor. Er wurde entwickelt, um die Risiken für den menschlichen Körper bei übermäßiger Hitze und Feuchtigkeit zu messen. Denn durch die Feuchtigkeit verdunstet Ihr Schweiß weniger effizient und das Risiko, dass Sie sich unwohl fühlen, steigt.

Berechnung der gefühlten Temperatur

Die Windchill wird zwischen +10 °C und -50 °C berechnet. Anhand der folgenden Tabelle können Sie die gefühlte Temperatur bei einer bestimmten Temperatur und der Windgeschwindigkeit nachvollziehen. Diese Angaben können von Person zu Person variieren, da die gefühlte Temperatur je nach Alter, Fitnesszustand oder auch Körperbau unterschiedlich ist. In der Tabelle gilt: Je dunkler die Ergebnisse angezeigt werden, desto höher ist die Gefahr von Erfrierungen. 

Gefühlte Temperatur: Tabelle zur Berechnung des Windchill-Indexes

Tabelle zur Berechnung des Windchill-Index - Quelle Wikipedia.

Wenn man die Tabelle studiert, kann man zu folgendem Schluss kommen:

• Je höher die Windgeschwindigkeit, desto größer ist die gefühlte Kälte.
• Je kälter es ist, desto größer ist der Einfluss des Windes.
• Selbst ein leichter Wind bewirkt eine Veränderung der Körpertemperatur.

Der Humidex-Faktor basiert auf der Umgebungstemperatur, dem Dampfdruck und dem Taupunkt. Er ist ein Index ohne Einheit und zeigt das Risiko an, das von großer Hitze ausgeht. Er reicht von unter 30 (kein Unbehagen) bis über 54 (ein Hitzschlag steht unmittelbar bevor).

Vorbeugung gegen die gefühlte Temperatur

In Frankreich sind die Bedingungen nicht so hart wie in Nordamerika, wo der Wind-Chill-Effekt und der Humidex-Index viel genutzt werden. Trotzdem ist es sehr wichtig, dass Sie sich über das Wetter informieren, wenn Sie wandern gehen.

Nehmen Sie geeignete Kleidung mit, bedecken Sie Ihre Haut und schützen Sie die Extremitäten Ihres Körpers, insbesondere den Kopf (eine winddichte Kapuze verhindert den Wärmeverlust). Versorgen Sie sich mit ausreichend Flüssigkeit und denken Sie daran, sich mit den natürlichen Elementen zu schützen, wenn Sie eine Pause einlegen oder sich zum Biwakieren niederlassen.

Das Wetter sollte beim Wandern oder bei anderen Outdoor-Aktivitäten nicht unterschätzt werden. Daher ist es wichtig, die gefühlte Temperatur zu berücksichtigen, um sich entsprechend auszurüsten und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, damit Sie nicht unter Kälte oder Hitze leiden.